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Dispute over responsibility
Radio Nice Club presents an extraordinary song by Arcoplexus: in impressive song form, a debate unfolds between four personalities – doctor Friedrich Pirna, lawyer Jürgen Müller, peace activist Rainer Braun and musician Jens Fischer Rodrian. The focus is on the topic of responsibility, examined from four very different perspectives. A musical dialogue that inspires reflection.
This song has been produced in both German and English.
Radio Nice Club präsentiert einen außergewöhnlichen Song von Arcoplexus: In eindrucksvoller Liedform entfaltet sich ein Streitgespräch zwischen vier Persönlichkeiten – dem Arzt Friedrich Pirna, dem Anwalt Jürgen Müller, dem Friedensaktivisten Rainer Braun und dem Musiker Jens Fischer Rodrian. Im Zentrum steht das Thema Verantwortung, beleuchtet aus vier ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Ein musikalischer Dialog, der zum Nachdenken anregt.
Dieser Song ist einmal in deutscher und einmal in englischer Sprache produziert.
Text:
Es war ein spätsommerlicher Abend, als sich vier Männer in einer kleinen, hell erleuchteten Bibliothek trafen. Zwischen Regalen voller Bücher, die von Medizin, Recht, Musik und Politik erzählten, begann ein Streitgespräch, das weit mehr als nur persönliche Positionen spiegelte: Es war ein Mikrokosmos der gegenwärtigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Der Arzt Friedrich Pirna ergriff als Erster das Wort. Sein Anliegen war die Gesundheit – nicht nur des Einzelnen, sondern der gesamten Gesellschaft. Mit kühler Präzision argumentierte er: „Wir dürfen den Begriff der Verantwortung nicht verengen. Medizin heißt nicht nur Krankheit zu behandeln, sondern auch die sozialen und psychischen Ursachen zu verstehen. Wer heute schweigt, macht sich mitschuldig an den Krisen von morgen.“ Pirna pochte auf Aufklärung und Rationalität, warnte vor populistischen Verkürzungen und der Verdrängung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Der Anwalt Jürgen Müller nickte kaum merklich, setzte jedoch einen Kontrapunkt. Für ihn war das Fundament jeder Debatte das Recht. „Wir können noch so viele Ideale beschwören – ohne die Sicherung durch Rechtsstaatlichkeit bleibt alles hohl. Jede noch so berechtigte Bewegung droht zu scheitern, wenn sie das Fundament des Rechts nicht achtet. Nur das Recht schützt vor Willkür.“ Müller erinnerte an die historische Erfahrung, dass Gesellschaften ohne rechtliche Schranken schnell in autoritäre Versuchungen abgleiten.
Der Friedensaktivist Rainer Braun ließ sich davon nicht einschüchtern. Seine Stimme war leidenschaftlich, getragen von Jahrzehnten im Kampf gegen Aufrüstung und Gewalt. „Ihr redet von Regeln und Verantwortung – ich rede vom nackten Überleben. Was nützen uns Paragrafen, wenn Raketen in Minuten das Leben von Millionen zerstören können? Frieden ist die erste Bedingung von allem anderen. Wer ihn nicht aktiv verteidigt, verteidigt gar nichts.“ Braun kritisierte die Machtinteressen der Staaten, die Doppelstandards internationaler Politik und forderte eine radikale Umkehr: weg von militärischen Lösungen, hin zu Diplomatie und zivilem Widerstand.
Der Musiker Jens Fischer Rodrian schloss schließlich den Kreis – und doch öffnete er eine andere Dimension. Seine Worte waren weniger Argumente als Bilder, seine Sprache durchzogen von Metaphern. „Vielleicht ist unser größtes Problem nicht die Gewalt, sondern die Sprachlosigkeit. Musik kann Brücken schlagen, wo Logik scheitert. Aber was nützt Kunst, wenn sie sich ins Private zurückzieht? Wir brauchen eine Kultur des Widerstands, eine Ästhetik des Friedens, die Herzen berührt, bevor Köpfe überzeugt sind.“ Er sah sich als Übersetzer, als einer, der Gefühle politisch sichtbar machen wollte, ohne in Agitation zu verfallen.
Der Disput wurde heftig, zuweilen persönlich. Pirna warf Braun vor, Gefahren der realen Sicherheitslage zu unterschätzen. Müller erinnerte Rodrian daran, dass Kunst allein keine politischen Institutionen ersetzt. Braun entgegnete, das Recht habe zu oft Kriege legitimiert, und Rodrian wiederum warnte die anderen, nicht nur in abstrakten Formeln zu denken, während Menschen bereits an den Rändern der Gesellschaft litten.
Und doch blieb am Ende ein Moment der Einigkeit: Alle vier wussten, dass die Gesellschaft nur dann bestehen könne, wenn Medizin, Recht, Frieden und Kultur nicht gegeneinander, sondern miteinander wirken. Ihre Dispute zeigten die Brüche unserer Zeit – aber auch, dass gerade im Streit eine produktive Wahrheit liegt.
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